Vom Weg der weißen Kugel

Titel vergriffen, aber noch im Online-Antiquariatshandel erhältlich.

Die Story zum Buch

Schottland 1995: Obwohl ich an einer fortgeschrittenen Borreliose litt, meinte ich mich am 3. Tag der OPEN nochmal nach St. Andrews schleppen zu müssen. Ich erinnere mich vage daran, dass ich mit einem Golfjournalisten (HPK) über den Platz lief, um John Daly, Arnold Palmer und Jarmo Sandelin zu beobachten. Es war irrsinnig heiß, was mir den Rest gab. 

Den Finaltag verbrachte ich im Bett und schaute 10 Stunden BBC. John Daly gewann die OPEN.

Wir flogen zurück nach Frankfurt, worauf ich sofort in die Hautklinik der Uni Gießen verfrachtet wurde. Zehn Tage hing ich am Tropf und wurde mit Doxycyclin vollgepumpt. Vor meinem inneren Auge sah ich immer wieder Bilder von hohen Bergen unter einem dunklen Himmel. Tibet? Ein eigenartiger Geruch von Yakdung zog mir in die Nase, als plötzlich eine Gestalt in meinem Bewusstsein auftauchte, die sich mit Ho Lin Wan vorstellte. Er meinte, ich sei Lobsang Dzong, und fragte mich ziemlich unverblümt, warum ich unser Match vermasselt hätte.

Ahnungslos, was die Details meiner früheren Inkarnation angeht, war ich reichlich verwirrt.

Es ist signifikant für Golfer, wenn zwei Stimmen um die Herrschaft im Bewusstsein kämpfen. Tim Gallwey beschreibt dieses Phänomen ausführlich in seinem Buch »Inner Game Golf«.

Für einen einigermaßen normalen Menschen, der von diesem ganzen übersinnlichen Kram keine Ahnung hat, ist es jedoch nicht leicht zu akzeptieren, wenn plötzlich ein schlecht gelaunter Tibeter im eigenen Kopf auftaucht. Ich schloss also die Augen, zählte eins – zwei, aber Ho Lin Wan war nicht weg. Er stellte sich breitbeinig in meine Aura, meinte, er sei mein alter Golfkumpel aus Tibet, und begann, mir meine Geschichte zu erzählen: Wir waren beide Mönche in einem Kloster der medizinischen Fakultät von Lhasa und ziemlich auf Golf abgefahren, das wir von den Engländern kannten, die vor den Toren unserer Stadt spielten. Wir hatten noch einen Gefährten, Lobsang Rampa*, der Jahre später nach England flüchtete, dort Apotheker wurde und ein paar Bestseller schrieb. Es gab nur uns drei Golfmönche in Lhasa und wir waren ein gutes Team. Mit der Zeit galten wir als die Nationalmannschaft von Tibet, denn es gab sonst keine Golfer.

Bei einem Spiel gegen einige Mönche eines chinesischen Klosters der »Tao Yin«-Tradition, zu dem wir uns an unserer nördlichen Grenze trafen, habe ich, wie Ho Lin erzählte, gewisse Regeln missachtet. Ich schlug meinen Ball, ohne die vorgeschriebenen Gebete und Verneigungen zu verrichten und zudem noch out of bounds über die Grenze nach China. Dabei traf ich einen chinesischen Offizier mit meinem Yakdungball mitten in die Gosch‘. Die Schande war groß. Wir verloren das Match, der Offizier sein Gesicht und der Dalai Lama war blamiert, womit seine Position gegenüber Peking zu wackeln begann.
Diese Provokation einer »imperialistischen Mönchsnomenklatura« konnte von den Chinesen natürlich nicht hingenommen werden und Scharmützel an der Grenze begannen, bei denen ich bald darauf erschossen wurde. Der Rest ist Geschichte.

Es ist nachträglich gesehen ein saudummes Gefühl, dass das eigene Land überrannt und geknechtet wird, nur weil man einen Ball nach rechts verzogen hat. Wirklich dumm. Tut mir Leid, Leute. Aber die Chinesen lauerten schon seit Jahren hinter der Grenze und haben nur darauf gewartet, dass ein Ball rüber fliegt, damit sie endlich einmarschieren können. Also, was soll’s.

In vielen vergangenen Leben hatte ich (so glaubte ich zumindest) genügend gutes Karma angesammelt, um im buddhistischen Sinne einem letzten Anhaften gemäß, als zukünftiger OPEN-Sieger in Schottland wiedergeboren zu werden.

KOSMOS-Ausgabe

Stattdessen bekam ich die karmische Höchststrafe: Ich wurde als Deutscher wiedergeboren und musste für Jahre als clubfreier Golfer mit mittlerem Handicap in der Hölle schmoren – bis mich die Zecke biss!

Während die Ärzte ihre Geschütze gegen die Borrellien auffuhren, begann ich ein Buch zu schreiben, das später unter dem Namen ‚Der Weg der weißen Kugel‘ in Golfer-Kreisen einigermaßen bekannt werden sollte. Ho Lin Wan half mir dabei.

Ist es nicht wirklich sonderbar, dass ein seriöser Verlag wie der KOSMOS-Verlag, Stuttgart, bereit war, diese Geschichten zu veröffentlichen? Es kann nur KARMA gewesen sein – oder totale Inkompetenz, dass mein Redakteur, der von Golf absolut keine Ahnung hatte, 2005 bereit war, den WEG in das renommierte Verlagsprogramm aufzunehmen.

Merkwürdigerweise wurde das Buch zu einem Renner in der Golfszene und nach 20 Jahren gilt es als eine Art ‚Kultbuch‘, was immer das sein mag.

Für mich ist der WEG ein Bild, an dem ich immer wieder weiter gemalt habe, denn in jeder Ausgabe wurden Texte aktualisiert, geändert, erweitert oder verworfen.

Ursprünglich handelte es sich um die Abrechnung eines Clubfreien Golfers mit dem Golf-Establishment und war gespickt mit laienhaften Tipps zum Spiel, zur Ausrüstung und zum ganzen Drumherum des Golfspiels – kurz geagt: allem, was in anderen Golfbüchern nicht zu finden ist.

Der WEG – Erstausgabe bei BOD

Aber Vorsicht: Der Weg der weißen Kugel enthält nicht nur lustige Geschichten, sondern schildert auch die etwas zähen historischen Hintergründe des Golfsports in Deutschland, ein Thema, das Light-Golfer auf der Suche nach dem schnellen Kick schnell langweilen könnte. 

Der Weg der weißen Kugel ist also kein Golflehrbuch, sondern eine Sammlung von Erlebnissen, Erfahrungen und Erkenntnissen, die der Autor in 30 Jahren als aktiver Golfer gesammelt hat. Dass meine Hinweise zum Spiel einigen Golfer mehr geholfen haben als manches Golflehrbuch, steht auf einem anderen Blatt.

Mein Problem beim Schreiben, damals wie heute, ist, dass mir immer wieder irgendeine Sicherung durchbrennt, worauf sich fachlich kompetente Hinweise mit surrealen Geschichten vermischen. Deshalb meinte der KOSMOS-Verlag irgendwann, ich habe mit meiner Schreibweise ein ganz neues Genre erfunden, das in Insiderkreisen als GOLFGAGAISMUS bezeichnet wurde. Die ganz schrägen Passagen gehen vermutlich auf die Narrenkappe von Ho Lin Wan, der in meinen Büchern immer wieder in verschiedenen Rollen auftaucht.

Mittlerweile hat der KOSMOS-Verlag sein Golfbuch-Programm ausgemustert und obwohl die Neuauflage vom ‚WEG‘, die 2015 erschien, bereits Weihnachten 2016 vergriffen war, wurde das Buch nicht mehr neu aufgelegt. Ich erhielt die Buchrechte zurück.

Wer den Weg der weißen Kugel beschreiten möchte, muss sein Glück im Antiquariatsbuchhandel suchen – ich habe den BoD-Vertrag der letzten Ausgabe gekündigt.

*Lobsang Rampa: „Das dritte Auge“

Die letzte Ausgabe

Endlich einstellig!

Titel vergriffen, aber bei mir sind noch Einzelexemplare erhältlich.

Golf und die Kunst des Scheiterns

Verlagstext: „Endlich einstellig!“ ist die satirische Dokumentation eines Golfspielers, der es auf seine alten Tage noch mal wissen möchte. Aber die Suche nach einem Trekkingpfad zum Gipfel golferischen Glücks führt ihn trotz Unterstützung namhafter Golfexperten bald an seine körperlichen und psychischen Grenzen. Bissig und mit „englischem“ Humor nimmt Eugen Pletsch sich und den Leistungswahnsinn im Amateurgolf aufs Korn. „Endlich einstellig!“ ist geeignet für alle, die auf ihrem Weg der weißen Kugel weiter voranschreiten möchten.“

Cartoon: Peter Ruge

Eugen Pletsch:
Endlich einstellig! Golf und die Kunst des Scheiterns,
256 Seiten,
mit Illustrationen von Peter Ruge;
Franckh Kosmos Verlag;
2. Edition (9. Dezember 2013)
Taschenbuch ‏: ‎ 256 Seiten,

Vergriffen. Nur noch gebraucht erhältlich!

Bei „Endlich einstellig!“ musste ich viel Selbstbeherrschung trainieren, um nicht laut lachend von meinem Sitz in der Bahn zu kippen. (…) Für mich persönlich ist „Endlich einstellig!“ Pletschs bestes Buch und beschreibt mit viel Augenzwinkern die männlich-deutsche Fixierung auf die Stammvorgabe. Fazit: Eine absolute Kaufempfehlung für alle Golfer, die auch über sich selbst schmunzeln können.“
Von Pushslice am 22. November 2009

Pletsch ist einfach gut!
Eine Rezension von Timo Schlitz (2013)

„Endlich einstellig! Golf und die Kunst des Scheiterns“, heißt der Titel des dritten Buchs von Eugen Pletsch. Nach „Golf Gaga. Der Fluch der weißen Kugel“ und „Der Weg der weißen Kugel: Skurrile Geschichten aus dem Golf-Alltag“ mussten die Fans des golfenden Bloggers aus der Nähe von Gießen eine Zeit lang warten, bis die Geschichte vom nervenaufreibenden Kampf mit dem Single-Handicap in die Buchläden kam. Aber jetzt ist es vollbracht, – und es ist ein ansprechendes Golfbuch geworden. 
Autor Pletsch schafft es, seinen sehr ironischen Blick durchweg aufrecht zu erhalten und den Leser ins Boot zu holen. Nach wenigen Seiten fühlt man mit ihm. Das selbsternannte Ziel ist ein einstelliges Handicap. Doch die eigentliche Frage, ob es der Ich-Erzähler wirklich schafft, sein Handicap unter die magischen 10 zu verbessern, ist beinahe nebensächlich. Denn Pletsch kennt alle, die im kleinen Golf-Kosmos zu den Insidern zählen (Oliver Heuler, Mike Klais, Barbara Helbig, das spicy golfforum etc.) – und karikiert nebenbei die gesamte Branche. 

Fazit: Ein witziges Buch, das sich schnell und unkompliziert liest, aber in einigen bekannten Situationen mehr Infos vermittelt, als mehrere Trainings-Ratgeber zusammen. Pletsch schreibt zudem sehr unterhaltsam, ist aber auch selbstkritisch – eine in der Golfwelt eher unbekannte Eigenschaft.“


Quelle: http://www.golf.de/publish/panorama/panorama-news/60083342/pletsch-ist-einfach-gut

Cartoon: Peter Ruge

Golf Gaga

Der Fluch der weißen Kugel

Verlagstext: „In seiner Erfolgssatire „Der Weg der weißen Kugel“ empfahl Eugen Pletsch „heitere Gelassenheit“ als Schlüssel zum erfolgreichen Golfspiel. Doch nach einem Turnier war seine Gelassenheit schnell dahin. Der golfsüchtige Autor, mittlerweile komplett GOLFGAGA, nimmt an einer Pilotstudie zur Therapie von Golfsucht teil und verliebt sich dabei prompt in seine Ärztin. Ironisch, bissig, witzig – und ein bisschen romantisch – erzählt Eugen Pletsch von der „dunklen Seite des Golfsports“. Auch für Nichtgolfer köstlich zu lesen!“

Achtung: GOLF GAGA ist vergriffen, aber ich habe ich noch einige Exemplare gelagert. Wer Interesse an meiner satirischen“Rosamunde Pilcher-Love Story“ mit Schwerpunkt „Mentale Aspekte des Golfspiels“ hat, kann das Buch bei mir mit Signatur und kleiner Zeichnung des Autors für EUR 20.-(Paypal) inkl. Versandkosten erwerben.

Franckh Kosmos Verlag; 1. Edition (1. September 2007)
Gebundene Ausgabe, ‎ 272 Seiten. EUR 19,99, Kindle: EUR 9,99
Als eBook noch beim KOSMOS-Verlag erhältlich

„Als Golf-Frischling verschlinge ich im Moment alles über Golf, aber nichts hat mir soviel Vergnügen bereitet, wie die Bücher von Eugen Pletsch, besonders dieses, Golfgaga. Diese Bücher sind nicht nur lustig und sehr gut geschrieben, sondern bilden auch, wie ich finde, eine hervorragende Ergänzung zu den technischen Lehrbüchern: Pletsch schreibt über all das, was am Golf nicht Technik, aber dennoch mindestens genauso wichtig ist. Über das ‚mentale‘, die Besessenheit, die Irrwege, und die wunderbaren Momente, wenn plötzlich alles geht. Über das Verrückte am Golf, das den Golfinfizierten packen und nicht wieder loslassen kann. Ich glaube, Golfgaga wird mir in den nächsten Jahren einige Irrwege ersparen.“ Alex Jandrake

Golf Gaga gelesen, Kuchen verbrannt
Rezension einer Nicht-Golferin von 2007
Ich fing an, Golf Gaga zu lesen, nachdem ich den Geburtstagskuchen für meine Tochter in den Backofen gestellt hatte. Ich war so gefesselt, dass ich erst nach 1 1/2 Stunden wegen einem merkwürdigen Geruch aus der Küche hochschreckte. Der Kuchen war hoffnungslos verbrannt. So muss ein Buch sein. Ich fand nicht eher Ruhe, bis ich es zu Ende gelesen hatte. Immer dachte ich, ach nur noch eine Geschichte. Ich habe die Welt um mich herum vergessen, beinahe sogar den Geburtstag meiner Tochter. Ich habe laut gelacht, in mich hinein geschmunzelt und manchmal rollten mir auch Tränen der Rührung über die Wangen.
Eugen Pletsch schreibt so anschaulich, dass man die Personen und Schauplätze direkt vor sich sieht bzw. das Gefühl hat, mittendrin zu sein.
Die Zeichnungen von Klaus Holitzka passen perfekt zu dem Buch. (…)

Golfgaga hat mich mental unheimlich weitergebracht, weil ich jetzt weiß, dass es nicht nur darum geht den weißen Ball in ein kleines Loch reinzubringen, sondern dass man es auch genießen kann einfach nur auf dem Golfplatz zu sein.
Peter B. Kohlmann

Quelle:  http://forum.golfforum.de/f.cfm?id=497810&r=threadview&t=3594199&pg=

Plakat: Klaus Holitzka