Der Golf Gott

Eine Glosse von 2006

In den indogermanischen Mythologien gibt es Weisheiten zwischen Himmel und Erde, die nicht zu den Menschen und nicht zu den Göttern gehören.

Wo sind die alle geblieben? Irgendwo müssen sie doch stecken! Ich will es Ihnen verraten: Jeder Halbgott, der auf sich hält, wir zum – nein! Nicht zum Arzt, die Zeiten sind vorbei – er wird zum Golfprofessional, richtig!

Der Golfprofessional ist der Halbgott unserer Zeit und ihm allein ist zu huldigen. Zumindest denken die Damen unserer kleinen Golfgemeinde so, die nach einem Überraschungs- Birdie aus hoffnungsloser Lage ihr erstes Erweckungserlebnis hatten. Sie sehen den Golfunterricht jetzt als esoterische Schulung ihrer transzendentalen Wahrnehmnungsfähigkeit an und den Pro als Boten göttlicher Weisheit.

Golf ist eine ganzeitliche Erfahrung. Viele Damen spüren eine geradezu lustvolle Verzückung, wenn der Pro die Hanf sanft auf das Haar drückt und „Kopf unten lassen“ fordert.

Während sie den optimalen Endpunkt ihres Rückschwungs erfährt, studiert der Pro den holistischen G-Punkt seiner Schülerin. G heißt Ganzheitlich und bedeuet das optimale Zusammenwirken von Yin und Yang – Golflehrer und Schülerin.

Aber wie geht es unsererm jungen Pro dabei? Haben Sie sich das schonmal gefragt? Geringfügige Hierarchien im Halbgötterhimmel dürften Ihnen doch aufgefallen sein! Ein Golflehrer-Azubi im 2. Lehrjahr hat zwar unsere Achtung verdient, aber es ist noch ein weiter Weg zum Tour-Titanen, der weltweit Wellen schlägt.

Woran mag das liegen, dass alle deutschen Anwärter zur Finale Stage der Qualifying School der European Tour 2006 scheiterten*? Es ist immer ein mentales Problem. Nervenstärke! Und: es fehlt dem Pro an kommunikativer Unterstützung. Also helfen Sie ihm! Geben Sie ihm etwas zurück und begleiten Sie ihn auf seinen Turnieren. Wenn sich mehrere Damen zu einer Gruppe zusammenschließen, sind die Spesen nicht so hoch.

Trainieren Sie die Nervenstärke Ihres Pro, damit er fit wird für das Auge des Odin. Bleiben Sie bei ihm und seien Sie ihm ein Halt im Sturm.

Ein brachiales, amerikanisches „you are the Man! Im Rückschwung ist nicht unser Stiel. Aber ein fröhliches „Huhu“, wenn er zu seinem 5. Schlag im tiefen Rough ansetzt, wird ihm das Gefühl geben, nicht allein zu sein. Wenn er auf dem 18. Grün einen Bergab-Put liest, der für den Cut entscheident ist, dann sollten Sie daran denken, dass die Cheerleader der verschiedensten Ballsportarten in dein USA eine ausgesprochene motivierende und mental stärkende Wirkung auf „ihr Team“ haben. Jetzt ein Can Can hinter dem Grün, oder für die Damen über 50 ein fröhliches “ So ein Tag, so schön wie heute“ und der Ball ist so gut wie drin.

Sie können auch andere Zuschauer zu einer La Ola-Welle animieren. Dem humorlosen Langweiler mit dem Schild „quiet please“ geben Sie einfach eins auf die Nase.

Und Ihr Kerle? Was könnt Ihr machen? Öffnet euer Herz. Soll es dem Jungen so gehen wie euch?

Ein Leben lang den G-Punkt suchen und dabei ganzheitlich vertrocknen? Nein. Männer von Amt, Würden und Rückgrat nehmen ein paar Mark in die Hand und melden sich zum ProAm. Das ist- für die Älteren – ein ähnliches Gefühl wie damals, als es hieß „Freiwillige vor“, aber es ist die einzige Chance für uns Sterbliche, je einen (lebendigen ) Fuß in den Himmel zu setzten. Ein ProAm scheidet die Helden von den Knaben. Ihr Pro wird sich freuen, Sie an seiner Seite zu wissen.

Und wenn es bei ihm gar nicht läuft, dann helfen Sie ihm, genau so, wie er es bei Ihnen gemacht hat. Erinnern Sie ihn an die ewigen Gesetzte für erfolgreiches Golf. Wenn er den Ball nicht sauber trifft, dann nehmen Sie ihn auf die Seite und sagen Ihm, dass er durchschwingen muss. Und spätestens wenn der Put nicht fällt, sollten Sie ihm empfehlen, den Kopf unten zu lassen. Ihr Pro wird Ihnen dankbar sein.

*Der Deutsche Freddy Schott gewann 2023 die Final Stage Infinitum Golf (Lakes & Hills Courses), Tarragona, Spain. Ob dank meiner Tipps in dieser Glosse, wissen die Götter.

(c) by EugenPletsch

Goldstaub auf der Currywurst

Im Kontext der Diskussion um die Modernisierung des Golfsports sagte Martin Kaymer, dass er sich in den Golfclubs mehr Burger und Currywurst wünschen würde. „Der Weg nach vorne wäre jedenfalls: Neun-Loch-Golfplätze mit einer entspannten Atmosphäre, wo du Currywurst-Pommes und Burger am letzten Loch mit etwas Musik serviert bekommst„, zitiert ihn die „Rheinische Post“. Der Artikel ist in der Süddeutschen zu finden. 

Sogleich beteuerten die Protagonisten eines „zeitgemäßen Golf-Marketings“, dass auch sie die Currywurst längst als eine entscheidende Bereicherung zur Entwicklung des modernen Golfsports ansehen. Aber ist die Currywurst wirklich die Rettung jener Clubs, denen das Geld ausgeht?
Ich weiß es nicht. Ich weiß auch nicht, was Kaymer angesichts der weltweiten Diskussion über Klimaschutz und Brandrodung geritten hat, Burger und Bratwurst auf die Agenda zu setzen. Vielleicht hat der rheinische Jung‘ die Buffets der VIP-Zelte satt und sehnt sich nach dem bodenständigen Futter seiner Heimat, aber dass er Jugendliche, die immer häufiger unter Zuckerkrankheit und Übergewicht leiden, mit Junk-Food auf die Golfplätze locken will, halte ich für etwas unüberlegt.

Ich ahne, wie er es meint. So ähnlich wie damals, als er von Jeans auf dem Golfplatz schwärmte: Golf sollte etwas lockerer werden, nicht so steif und förmlich – aber ist es das nicht längst? Bis auf jene Clubs, die es noch nicht nötig haben, ihr elitäres Getue aufzugeben, sind sie doch alle bereits derart locker geworden, dass Golf-Etikette bereits als Schrulle einer aussterbenden Gattung seniler Golf-Fundamentalisten gilt.

Aber: Was ist denn neu an Kaymers Currywurst-Vorschlag? Diese Frage stellte ich in dem Golfmentoren-Thread:
Auf dem öffentlichen Golfplatz ‚An der Lausward‘ in Düsseldorf war dieses Konzept bereits vor 30 Jahren erfolgreich. Da gab es im Büdchen leckere Schnittchen, aber bestimmt kein Junk-Food und schon gar keinen Akustik-Smog! Golf ist Rasen-Schach. Wie bei einem Schachturnier braucht Golf Ruhe und Konzentration. Wer Gaudi will, sollte einen Rummelplatz besuchen.“

Cartoon: Peter Ruge


Umgehend wurde ich vom Rheinischen Golf-Impresario Michael Jacoby zusammengefaltet:
„Schnittchen SIND Junk-Food. Das Büdchen gibt es nicht mehr und wer nicht mit der Zeit geht, der geht mit der Zeit, lieber Eugen. ich überlege gerade ob wir nicht mal ein „Heavy metal Fu..ing 9-hole“-Turnier machen und den Platz mal so richtig beschallen…..Preise: Tickets für Wacken. Es gibt für alles eine Klientel, Eugen und natürlich auch für Rasenschach.“

„Wer nicht mit der Zeit geht, der geht mit der Zeit, lieber Eugen.“  
Das hatte gesessen und verdeutlicht, wie überholt meine Ansichten zum Golfsport sind.

Mir wurde klar: Es macht keinen Sinn, Trends der Zeit, die meist seichte PR-Gags sind, zu diskutieren und Jacobys Statement hat mir noch mal verdeutlicht, warum mir zum Golfsport nicht mehr einfällt. Wenn ich Golfturniere im Fernsehen und den Profi-Golfsport mit seinen perversen Preisgeldern und fragwürdigen Sponsoren betrachte, wird mir bewusst: Meine Zeit ist vorbei, der Spirit of the Game ist längst ein Gespinst, das spätestens dann zu Staub zerfallen wird, wenn die Wacken-Golfer das Spiel übernehmen und die Jacobyner „den Platz mal so richtig beschallen“.
Wie auch immer: Kaum hatten sie ihre Currywutz durchs Dorf getrieben, folgte ein neuer Post von Carsten Moritz, der auf einen Artikel der Golfpost hinwies. Darin geht es um „Verknappung als Erfolgskomponente“, also genau das Gegenteil von Kaymers Vorschlag. Mehr Exklusivität in den Clubs, um Formel1-Golfer anzulocken, indem man sie sozusagen mit Goldstaub auf der Currywurst pudert.

Günter Rottensteiner, Director of Golf bei Golfresort Haugschlag schreibt: „Grundsätzlich: Wichtiger als alles andere, ist es, den Golfern begreiflich zu machen, dass jede Golfrunde einen Wert hat. Das Verramschen der Golfrunden ist schädlich für alle. Wenn ich in die Oper gehe und dafür 500 Euro hinlege, dann ist es mir als Kunde bewusst, dass ich das nicht für den Sessel bezahle auf dem ich 3 Stunden sitzen darf, sondern für das Gesamterlebnis. Ist die Aufführung gut, dann sind mir dies die 500 Euro wert. War die Aufführung mies, dann wären mir 100 Euro zu viel gewesen. War die Aufführung/das Erlebnis Weltklasse, dann hätte ich gerne noch 200 euro draufgelegt und teile dieses Erlebnis meinen Freunden mit.“

Ich finde, der Vergleich hinkt, denn wenn ich auf einem bekannten, vielfach beworbenen Platz EUR 150.- Greenfee zahle, dann habe ich zumindest hierzulande keine Garantie, dass das angestrebte Gesamterlebnis einer flüssigen Golfrunde von drei Stunden stimmt, weil kein Club garantieren kann, dass nicht drei Dussel im Flight vor mir ihr Gesamterlebnis lieber sechs Stunden lang zelebrieren möchten – mal abgesehen von allen anderen Faktoren, die das Wetter und die Natur ins Spiel bringen.

Dass die Exklusivität einer Golfanlage weder mit einer Marmor-Lobby im Clubhaus noch mit sozialverwahrlosten Zicken auf der Club-Terrasse zu tun hat –  sondern vielmehr mit engagierten Greenkeepern und einer Anlage, die sportliche wie ökologische Intelligenz beweist – hat sich in manchen Opernhäusern offensichtlich noch nicht rumgesprochen.

(Mal ganz abgesehen davon, dass ich nicht glaube, dass ein Clubmanager 500.- Euro für einen Opernbesuch ausgibt, wo doch die Mehrzahl der Golfclubs nicht mal in der Lage ist, 500.- Euro zusammenzulegen, um mich zu einer Lesung einzuladen…)

Zu besagtem Golfpost-Artikel gab es einen Leserbrief von Daniel Schneider. Auszug: „Der Vergleich zur Formel 1 ist vollkommen unpassend. Die Formel 1 lebt von den Fanmassen, den man Brot und Spiele vor Ort bzw. vor dem Fernseher bietet. (…) Im Golfsport wahrscheinlich nur vergleichbar mit Loch 16 der Phoenix Open. Dies ist das Gegenteil von Glamour.“

Richtig, Daniel, danke!

Teure Greenfees und versnobtes Getue machen Golf noch lange nicht exklusiv und die Formel 1, deren Vermarktung man sich hier als Beispiel heranzieht, ist nicht nur NICHT exklusiv, sondern in der heutigen Zeit geradezu obszön.

Aber versteht das jemand, der sich beim AUDI-Kauf betrügen lässt und jetzt eine Dreckschleuder fährt, die eigentlich gar keine Zulassung habe dürfte? Vermutlich nicht.

Nun denn: Probiert es mit Wacken-Golf und Heavy Metal-Krach am Clubhaus, um neue ‚Consumer‘ für exklusiven Golfsport zu interessieren. Vielleicht klappt es. Übrigens: Eine Shisha-Bar im Halfway-House (oder auf der Rheingolf) dürfte auch eine zahlungskräftige Klientel im schwarzen Mercedes oder BMW mit getönten Scheiben anlocken.

Doch, wirklich, macht mal – und habt Spaß – aber nennt es bitte nicht GOLF!

(c) 2019 by Eugen Pletsch

Die Slevoyre-Thermal-Kur auf den Azoren

Die wohltuende Wirkung der Slevoyre-Thermal-Kur durfte ich im Herbst 2011 auf Sao Miguel, der Hauptinsel der Azoren, in dem Örtchen Furnas kennenlernen. 

Auf Sao Miguel kann man Hunderte von warmen und kalten Heilquellen finden. Allein im Dörfchen Furnas sind es 42 Quellen völlig unterschiedlicher Zusammensetzung! In der „Casa do Parque”, einer elegante Villa über dem Thermalbecken führt das Ehepaar Petersen ihre Slevoyre-Thermal-Kur durch, mit der nicht nur eine Revitalisierung von Gestressten und Erschöpften, sondern auch eine Besserung vieler Leiden möglich ist.

Das Dorf Furnas, das den riesigen botanischen Park „Terra Nostra Garden“ umschließt, wirkt gemessen an deutschen Kurorten nicht besonders attraktiv, da die eng beieinander stehenden Häuser schlicht und die Fenster zur Straße oft durch Blendläden verschlossen sind. Auch wünschte man sich etwas mehr farbliche Abwechslung bei den Hausanstrichen, denn das weiße Einerlei wirkt etwas monoton. Doch mit dieser Sicht wird man dem Dorf nicht gerecht. Wenn man zum Beispiel durch eine offenstehende Haustür schaut, geht der Blick meist direkt durch den kurzen Hausflur in den Garten – und eröffnet ein Paradies. Hinter den schlichten Häusern verbergen sich üppige Gärten mit oft herrlichem Pflanzenbestand, allen möglichen Obstsorten, und überall rankt und blüht es. Die Azoreaner verbringen bei diesen milden klimatischen Verhältnissen gut neun Monate im Garten, und dieser wird dadurch ein fester Teil des Wohn- und Lebensraumes.

Der „Terra Nostra Garden“ wurde um 1800 von dem damaligen amerikanischen Vizekonsul Thomas Hickling angelegt, der erkannte, dass im Tal von Furnas, das in einem erloschenen Vulkan liegt, ganz besondere klimatische Verhältnisse bestehen. Hier schaffen die warmen und kalten Quellen sowie ein warmer Fluss ein für den Pflanzenwuchs ideales Mikroklima, und es gedeihen Pflanzen aus aller Welt. Inmitten dieses Parks liegt mit über 70 m Durchmesser das größte Thermalbecken der Welt, das zu allen Jahreszeiten von einem grünlich-braunen Wasser von 37-38 °C durchströmt wird. Kleine Badehäuschen mit Marmorwannen zeugen von der damaligen Blüte des Heilbades. Doch im 21. Jahrhundert verordnet kein „moderner” azoreanischer Arzt mehr Wasser-Anwendungen zur Linderung eines Leidens, und die Thermalquellen werden von den Touristen lediglich als eine Möglichkeit genutzt, die müden Glieder nach Wanderungen oder ausgedehntem Golfspiel auf angenehme Weise zu wärmen und vom Muskelkater zu befreien. Völlig vergessen ist heute die Heilkraft der Quellen jedoch nicht.

Die Slevoyre-Thermal-Kur
In herrschaftlicher Position über dem Thermalbecken steht die „Casa do Parque”, eine elegante Villa, die der spätere Inhaber des Parks, der Viscomte da Praia, in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhundert bauen ließ. In dieser Villa führt nun das Ehepaar Petersen seit 1998 ihre Slevoyre-Thermal-Kur durch, mit der – jetzt erweitert um das Heilungspotenzial von Thermen und Quellen – nicht nur eine Revitalisierung von Gestressten und Erschöpften, sondern auch eine Besserung vieler Leiden möglich ist. Auch Pharmazietechnikerin und Chiropraktikerin Barbara Petersen setzt alles daran, ihre internationalen Patienten und gestressten Kurgäste in nur zehn Tagen von allen möglichen Leiden zu befreien, um sie wieder topfit zu machen.
Schon 1997 erfuhren Dirk und Barbara Petersen von der Heilwirkung der Wässer in Furnas. Die Petersens führten zu diesem Zeitpunkt seit Jahren sehr erfolgreich Regenerationskuren für gestresste und erschöpfte Manager in dem irischen Schloss Slevoyre durch. Die Slevoyre-Kur wurde damals von Magazinen wie Capital, Wirtschaftswoche, Impulse, Stern und anderen wegen ihrer tiefgreifenden Regenerationswirkung einhellig gelobt. Sie basiert auf Dirk Petersens ungewöhnlicher Ausbildung, welche die Schulmedizin, Naturheilkunde und Chinesische Medizin umfasst (er wurde der erste ausländische „Doctor of Chinese Medicine” mit Approbation der „Republik of China”).

Bei der Slevoyre-Kur wird größter Wert auf medizinische Effizienz gelegt und ein deutliches Absetzen von modischen Wellness-Kuren angestrebt. „Mich hat immer die Kombination von westlicher und traditioneller chinesischer Medizin fasziniert”, beschreibt er seinen heilkundlichen Ansatz. „Deshalb habe ich zusammen mit meiner Frau seit 1991 die „Slevoyre-Kur” entwickelt, die als eines der kürzesten, intensivsten und umfassendsten Regenerationssysteme im manchmal etwas unübersichtlichen Markt der Kur- und Wellnessangebote gilt.”

Begeistert von der Idee, die irische Kur um weitere Heilungschancen erweitern zu können, verlegten Dirk und Barbara Petersen kurzerhand ihr Kurangebot auf die Azoren und begannen, sich mit den Heilwässern und deren Geschichte zu befassen. Alte Ärzte wurden befragt, antiquarische Literatur ausgegraben, Unterlagen der Universität Ponta Delgada eingesehen, und immer wenn die Petersens einen Insulaner aus einer der Heilquellen trinken sahen, fragten sie ihn nach seinen Erfahrungen. So häuften sie inzwischen ein Wissen über dieses Gebiet an, das sie heute zu den besten Kennern der Behandlungsmöglichkeiten durch die Heilquellen von Furnas macht. Bereichert um Thermalanwendungen und die Möglichkeit, für fast jedes Leiden ein Heilwasser als Gesundheitsgetränk anbieten zu können, wurde die ursprüngliche Regenerationskur nun Slevoyre-Thermal-Kur genannt, die jetzt in einem der schönsten Parks Europas, dem Terra Nostra Park, durchgeführt wird.

Dirk Petersen schreibt dazu: „Die Slevoyre-Thermal-Kur verbessert die „Lebensumstände” Jeder einzelnen der knapp 70 Billionen Körperzellen. So ergibt sich eine wesentlich breitere Indikationsliste für die Slevoyre-Thermal-Kur als für andere Kuren (lediglich Krebserkrankungen und Depressionen werden nicht behandelt). Jede Zelle des Körpers ist auf ausreichende Versorgung durch Aufbau- und Funktionsstoffe sowie Sauerstoff angewiesen. Jede Zelle muss von Ausscheidungsprodukten des Stoffwechsels gereinigt werden. Anlieferung und Abtransport werden durch die beiden fließenden Systeme von Blut und Lymphe vorgenommen.

Dies berücksichtigt die Slevoyre-Thermal-Kur über ihre Auswirkung auf drei Funktionsbereiche, welche unmittelbar das Leben einer jeden Körperzelle verbessern:

1.  Nach gründlicher Darmreinigung wird eine ungewöhnlich umfassende Sanierung der Darmflora vorgenommen (82 der wichtigsten Bakterienstämme des Darmes werden regeneriert). Nun kann im Darm wieder das gesamte Spektrum von Vitaminen, Spurenelementen, Mineralien usw. aus der Nahrung gewonnen und an das Blut abgeben werden.

2.  Das Blut wird durch die Slevoyre-Thermal-Kur fließfähiger (die Viskosität verbessert sich). Es strömt nun dynamischer durch die Lungen und den Körper, die Umlaufgeschwindigkeit des Blutes erhöht sich. Das hat eine wichtige Konsequenz für die Zellen: pro Zeiteinheit wird mehr Sauerstoff von den Lungen, mehr Lebensspendendes (Vitamine, Spurenelemente usw.) vom Darm zu den Zellen transportiert. Die beiden sauerstoffabhängigsten Organe, Herz und Hirn, profitieren besonders hiervon, „atmen auf”.

3.  Die Kur wirkt auf das Gefäßsystem wie ein moderner Rohrreiniger. Ablagerungen, die im Alterungsprozess die Blutgefäße auskleiden, werden abgebaut, die Gefäßwände werden elastischer. Durch diese Wirkungen erhöht sich wiederum die Umlaufgeschwindigkeit des Blutes, und das Herz muß weniger Kraft aufwenden, da das Blut einen geringeren Widerstand zu überwinden hat – eine ideale Situation für eine Normalisierung des Blutdrucks.

Diese drei Hauptwirkungen der Kur erfährt jeder Kurteilnehmer. Neue körperliche und mentale Energie wird spürbar, die Augen sehen schärfer, der Geist wird wach. Zusätzlich (und im Kurpreis enthalten) erfolgen bei jedem Patienten individuelle Behandlungen seiner Gesundheitsprobleme. Als Therapien stehen westliche und chinesische (überwiegend naturheilkundliche) Behandlungsmethoden zur Verfügung.
Besonderen Wert legt Petersen auf schmerzarme und nebenwirkungsfreie Behandlungen. Durch die äußerst subtile Diagnosetechnik der asiatischen Medizin werden auch solche Erkrankungen erfasst und mitbehandelt, die sich in den ersten Entwicklungsstadien befinden und oft von der westlichen Apparatemedizin noch nicht erkannt werden können.
Aber auch die Hintergründe und wahren Ursachen eines bekannten Krankheitsbildes werden durch die sensible, chinesische Diagnostik oft erst offenbar. Somit wird eine ursächliche (und nicht nur symptomatische) Behandlung möglich. Während der Kur erhält der Teilnehmer / Patient laufend gut verständliche Informationen über gesunde Ernährung und Lebensweise. Es werden praktikable, logische und gut in den Alltag integrierbare Bewegungstechniken und Verhaltensweisen gelehrt, welche helfen, die neu gewonnene Vitalität lange zu erhalten.

Erstaunlich ist es, dass sich anscheinend bisher niemand mit der sehr interessanten Geschichte der Therapie mit azoreanischen Heilwässern auseinandergesetzt hat. Dieser Verdienst kann den Petersens zugeschrieben werden. Durch die heilsamen Thermalquellen erfährt nicht zuletzt die bereits sehr erfolgreiche Slevoyre-Kur noch eine besondere Aufwertung. Ein Besuch der Azoren verspricht in vielerlei Hinsicht einen nachhaltig wirksamen Eindruck.
 
Die Slevoyre-Thermal-Kur hilft besonders bei:
•   nachlassender körperlicher und geistiger Leistungsfähigkeit,  
•   erhöhtem Schlaganfall- und Herzinfarktrisiko,
•   Erkrankungen von Herz und Kreislauf, Durchblutungsstörungen,
•   Arthrose (Hüfte, Knie, Finger),
•   den meisten Rückenleiden,
•   Erkrankungen des Verdauungssystems (Magen, Leber, Darm),
•   geschwächtem Abwehrsystem (Infektanfälligkeit),
•   vielen Hauterkrankungen
 

Allgemeine Informationen: 
Azoren.at (Ausführliche Informationsseite mit Schwerpunkt Golf)
Azoren-Online (Das Portal der Azoren)
Azoren-Links (Reiseberichte, Tipps und Links)
Stern-Bericht über die Heilwasser-Therapie in Furnas 


Credits: Vielen Dank an Dirk Petersen für seine Hintergrundinformationen und Textbeiträge! Dieser Text wurde bereits in der CO’MED, dem Fachmagazin für Naturheilkunde veröffentlicht. Siehe: https://eugenpletsch.de/wp-content/uploads/2022/01/pletsch_azoren_2010-10.pdf