Der wunderbare, leider früh verstorbene ZEN-Lehrer Nicolaus Klein beschreibt Golf als den klassischen Zen-Sport des Westens: „Eine wunderbare Möglichkeit zu lernen, aus der Mitte heraus zu handeln und die richtige Mischung von wollen (yang) und lassen (yin) zu finden. Fast möchte ich Golf als den westlichen Weg im Vergleich zu der japanischen Kunst des Bogenschießens sehen.
Wie in kaum einer anderen Sportart kann man beim Golfspiel das für die
Meditation so wichtige Spannungsfeld von zielgerichtetem Willen und entspannter Absichtslosigkeit beim Schwung ausloten. Zu viel zu wollen führt zur Verkrampfung, zu wenig vermindert die Konzentration. Beide Abweichungen von der Mitte sind unmittelbar im Ergebnis des Schlages ablesbar. Den Geist „auszuleeren“, frei zu machen von leistendem Ehrgeiz oder der Angst des Versagens sind unabdingbare Voraussetzungen für einen Golfschlag, der ganz „aus der Mitte“ kommt.
Unnötig darauf hinzuweisen, dass gesellschaftliches „Statusbalzen“ dem meditativen Geist entgegensteht. Wer Golf als Promitreff sieht, wird an den wunderbaren Möglichkeiten dieses Sports, seine Persönlichkeit zu schulen, vorbeigehen.“
Ich war lange Zeit der Ansicht, dass dieses Spiel die Achtsamkeit fördert – im Sinne von Vipassana, was einen Weg der Selbstveränderung durch Selbstbeobachtung bezeichnet. Nach mehr als 30 Jahren auf der Weide würde ich zu der Frage, ob Golf ein Spiel ist, dass die Entwicklung des menschlichen Bewußtseins fördern kann, vorsichtig sagen: Kann sein, muss aber nicht…
Die Texte an dieser Stelle sind eher zufällig aus meinem Fundus ausgewählt und werden noch ergänzt. Ob sie geeignet sind, irgendwem eine geistige Anregung zu geben, wissen die Götter. (ep)
Die Annahme der Unvollkommenheit
Von jemandem, der Ruhe und Zufriedenheit zulassen kann, sagt man in Asien, dass er »Tee« hat. Das Teezeremoniell gilt als ein DO, also ein Übungsweg des ZEN. Dr. Soshitsu Sen praktizierte als einer der bedeutendsten japanischen Meister des Teeweges in der 15. (!) Generation als Großmeister der japanischen Teeschule Urasenke. In seinem Buch Chado, der … „Die Annahme der Unvollkommenheit“ weiterlesen
Was ist Golf?
Intro aus Achtung Golfer – Schlägertypen in Wald und Flur Golf ist ein Zielspiel! Nicht jeder, der ein Golfbuch aufschlägt, weiß das, und selbst Alt-Golfern ist diese Idee nicht immer präsent. Ein Ball wird mit einem Golfschläger von einem Abschlag über das Fairway auf ein Grün getrieben, um ihn dann in ein kleines Loch zu … „Was ist Golf?“ weiterlesen
Der Leber-Galle-Tee
Ein Kapitel aus „Achtung Golfer- Schlägertypen in Wald und Flur“ Nach einem goldenen Herbst hatte sich eine ausgesprochen unfreundliche Witterung breit gemacht. Sturm, Windböen und eisige Schauer zerwühlten das Land; aus den Bergen wurden erste Schneefälle gemeldet. Selbst wetterfeste Golfer zeigen an solchen Tagen Vernunft, weshalb ich in meinem Sessel saß und meine Aufmerksamkeit auf … „Der Leber-Galle-Tee“ weiterlesen
Werde ich ein chinesischer Bauer?
Langsam wird mir bewusst, was es bedeutet, dass ich kein Golf mehr spiele: Ich fühle mich großartig, bin mental gefestigt, habe mich seit Wochen nicht mehr über mein Spiel geärgert, keinen Ball verloren, keine Zeit mit Warten vertrödelt, mich nicht mehr über irgendwen oder irgendwas geärgert. „Einfach häärlisch“, wie Frau Oelmann rufen würde. Mein alter Freund … „Werde ich ein chinesischer Bauer?“ weiterlesen
Grötschmanns Katze
An einem windigen, regennassen Tag trug Grötschmann seine Katze zu Grabe.Grötschmann – Ihr erinnert Euch? In den ersten Jahren waren wir keine engen Freunde gewesen, höchstens Fairway-Gefährten. Heinz Grötschmann hatte damals eine besondere Stellung inne. Er war der einzige offiziell bestallte Zuhörer in einem deutschen Golfclub. Lange bevor wir mit ihm im GC Bauernburg den „Golftherapeutischen Pflegedienst“ … „Grötschmanns Katze“ weiterlesen
Wie es bei mir begann..
Mein Weg in die Golfsucht… Es war an einem Sonntag in Luxemburg vor mehr als 30 Jahren. Kurz nach 12 Uhr muss es gewesen sein, denn wir tranken bereits einen Malt. Jim, mein schottischer beinah-Schwiegervater, stellte sein Glas auf den Gartentisch, nahm einen Golfschläger, setzte einen Ball auf einen kleinen Stift und schlug einen Golfball … „Wie es bei mir begann..“ weiterlesen
Der Weg der weißen Kugel (Tao Yin)
Zur Erinnerung, warum wir auf dem Golf-Weg tun, was wir tun… Golf ist eine Wanderung, alleine oder mit Freunden, ein Weg zur Wahrnehmung dessen, was hinter den 1000 Dingen liegt. Golf ist nichts Besonderes.Aber wir können etwas Besonderes daraus machen, bis wir merken,dass wir nichts Besonderes brauchen.Golf ist ein Geschicklichkeitsspiel an der frischen Luft.Gut für … „Der Weg der weißen Kugel (Tao Yin)“ weiterlesen
Der Traumwanderer
Zur späten Abendstunde surfte ich in die Mongolei. Ich besichtigte das Kloster Gandan und den Palast Bogd Khan sowie den Schildkrötenfelsen im Nationalpark Gorkhi-Terelj, um dann im Orkhon-Tal das Kloster Erdene Zuu zu besuchen. Im Shankh Kloster erfuhr ich etwas von der lebendigen buddhistischen Tradition, um dann via Satellit in der Wüste Gobi nach einer … „Der Traumwanderer“ weiterlesen
Golf als Übungsweg
Wir praktizieren den Weg und das heißt, wir üben, die Begierde loszulassen. Erst dann kann Sport auch mehr werden als einfach nur Sport, nämlich Weg-Übung, Weg-Praxis. Dieser Satz stammt aus Fumon S. Nakagawas Buch „ZEN, weil wir Menschen sind“, das 1997 im Theseus-Verlag erschienen ist. Was heißt: Golf als Übungsweg? Demut und so…? Ja, auch, … „Golf als Übungsweg“ weiterlesen
…ein paar Anmerkungen…
Aus dem Schlusswort eines Vortrags… Gestatten Sie mir zum Abschluss noch ein paar golfphilosophische Anmerkungen:Manche Leute meinen ernsthaft, Golf wäre gar kein »Sport«, sondern eine Methode der Bewusstseins- und Charakterbildung.Das ist insofern richtig, als das Golfspiel auf einem Codex beruht, nach dem ein Spieler sich bisweilen selbst Strafschläge notiert, wenn er meint, gegen eine der … „…ein paar Anmerkungen…“ weiterlesen