Mehr als zwanzig Jahre informierte Cybergolf.de als eines der ältesten Golf-Portale im deutschsprachigen Europa über Themen rund um das Golfspiel.
1998, als es noch kaum bzw. keine User-Suchmaschinen gab, verlinkte ich unter dem Namen HoLinWan.de fast alle Golf-Websites, die im damaligen Cyberspace zu finden waren, in einer großen Link-Sammlung. Daraus entstand (Anfang der 2000er Jahre) unter dem Namen Cybergolf.de die umfangreichste, handgepflegte Link-Sammlung von Golfadressen im deutschsprachigen Netz – bis sich die Pflege einer Golf-Linksammlung durch neue Suchmaschinen überholt hatte.
Gleichzeitig schrieb ich Hunderte von (bisweilen sehr kritische) Blogs, Satiren und Geschichten, von denen manche in meinen sechs Golf-Büchern zu finden sind oder im Netz, wie die Legenden vom Attighof oder zwei Hörspiele, die der Golflehrer Oliver Heuler auf seiner Website veröffentlicht hatte.
Meine kritische Haltung als Golf-Blogger galt anfangs nur der DGV-Politik. Mittlerweile hat mich auch der internationale Profi-Sport mit seinen obszönen Preisgeldern, bedenklichen ökologischen Auswirkungen und der Schamlosigkeit, mit der sich Verbände, Touren und Veranstalter obskurer Geldquellen bedienen, nachdenklich gemacht.
Golf war, nicht vom Ursprung her, aber sehr bald der Sport englischer Aristokraten, Sklavenhändler, Ausbeuter und Potentaten und daran hat sich nichts geändert. Ob Trump, die Mafia, die Bankster-Zocker oder der größte Umweltzerstörer der Welt (US Army) – alle spielen Golf.
Ebenso die feine Gesellschaft, die breite Palette von Erben, Müßiggängern, Steuerhinterziehern und Spesenrittern dieser Welt – was zu der häufig gestellten Frage führt, ob Golf in Deutschland wirklich ein exklusiver Sport ist?
Nun: Der Golfsport in Deutschland wurde im 19. Jahrhundert von den englischen Eliten nach Deutschland gebracht und „sogleich von der besseren Gesellschaft okkupiert, die die ersten Golfvereine gründeten“. (Vergl: Jürgen Diethe: Golfheroen)
Man könnte nur insofern von Exklusivität reden, als Golf ein Sport dieser „Eliten“ war, die sich eine bis in die 1980Jahre sehr teure Mitgliedschaft in Privatclubs leisten konnten.
Das änderte sich, als Leute wie ich (Barfußgolfer) mit diesem Spiel begannen. Der DGV sowie Golfplatzbetreiber entdeckten in der Mittelschicht eine neue Zielgruppe. Neue Golfclubs entstanden, von denen manche zu dem miesen Golfer-Image beitrugen, das ich in Der Weg der weißen Kugel im Kapitel Golfgräberstimmung beschrieben habe.
Der ‚Golfboom‘ wurde in Deutschland im Laufe der Jahre zur Massenabzocke, aber ‚dank‘ der Neuen Weltordnung wird der Mittelstand bald verschwinden, die Eliten in den USA leben und die meisten Golfclubs der Vergangenheit angehören, weil sie sich weder Dünger, noch Wasser noch Mitglieder leisten können.
Jahrelang versuchte ich gegen die Tendenz anzuschreiben, dass das Golfspiel nur noch vom Mammon bestimmt wird. Die fast 1000 Seiten Text, in denen ich die Golf-Szene mal bissig mal satirisch karikierte, habe ich mittlerweile weitgehend gelöscht, doch eine kleine Auswahl ist unter dem Titel „Notizen eines Barfußgolfers“ erschienen.
Meine satirischen Golfbücher sind (aus heutiger Sicht) meist absurde und groteske Geschichten aus der guten alten Zeit (als ich noch um Spiel und Fassung rang) und für den heutigen Zeitgeist vermutlich vollkommen ungeeignet. Wer sie dennoch liest, weil er/sie ahnt, dass es noch einen anderen Zugang zu diesem seltsamen Spiel geben könnte, findet sie teilweise noch im Handel und was nicht mehr lieferbar ist, kann man sehr günstig gebraucht erwerben – oder signiert bei mir bestellen
Wer Rezensionen zu meinen Büchern und Blogs lesen möchte, findet die hier…
Was mich angeht: Manchmal gehe ich noch ganz gerne mit Freunden über den Platz, aber ich schreibe nicht mehr über den Golf. Darüber habe ich alles gesagt, was ich zu sagen habe.
Haltet die Bälle flach und bleibt gesund!
Ihr / Euer
Eugen Pletsch